Making trifft Lehrkräfteausbildung: Der neue MakerSpace am Seminar Offenburg
Im Rahmen der Jahrestagung am 13. und 14. Oktober 2025 stellte das Seminar Offenburg seinen neuen
MakerSpace vor – einen Ort, an dem analoges Handeln und digitale Technologien auf inspirierende Weise
zusammenfinden. Unter dem Motto „Making Education – Hintergründe und eigene praktische Erfahrungen“
konnten die Teilnehmenden erleben, wie gemeinsames Lernen durch Ausprobieren, Tüfteln und kreatives Gestalten entsteht.
Ein Raum für Kreativität, Kollaboration und Innovation
Der MakerSpace ist weit mehr als ein technisch ausgestatteter Raum: Er ist ein offener Lern- und Denkraum, der angehenden Lehrkräften ermöglicht, mit digitalen und analogen Technologien zu experimentieren, zu forschen und eigene Ideen umzusetzen – von der ersten Skizze bis zum fertigen Produkt.
Die Grundidee folgt dem Ansatz der Maker Education: Lernen geschieht durch aktives Tun, gemeinsames Problemlösen
und kreatives Experimentieren. Making greift pädagogische Konzepte wie den Werkstattgedanken der Reformpädagogik
und konstruktivistische Lerntheorien auf und fördert zentrale Kompetenzen des Lernens in einer Kultur der
Digitalität – Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Kooperation.
Von der Idee zum realen Lernraum
Mit Unterstützung des Innovationsprogramms „Digitale Schule – 3D erleben“ konnte am Seminar ein MakerSpace entstehen, der moderne Technologien mit pädagogischen Zielen verbindet.
Die Ausstattung umfasst unter anderem 3D-Drucker, einen Lasercutter, VR-Headsets,
vielfältige Materialien für die informatische Grundbildung, analoge Werkzeuge sowie Geräte für die
Medienproduktion. So ist eine Umgebung entstanden, in der digitales und handwerkliches Gestalten nahtlos ineinandergreifen
– ein Raum, in dem Lernen durch Machen erlebbar wird.
Jahrestagung als Auftakt: Making erleben
Die Jahrestagung markierte den offiziellen Auftakt und zugleich den ersten praktischen Einsatz des MakerSpace. Nach einer theoretischen Einführung in die Grundlagen des Makings stand das praktische Erleben im Mittelpunkt: Es wurde gelötet, modelliert, programmiert, konstruiert und gestaltet – ganz im Sinne der Devise „Einfach machen!“
Am zweiten Tag griff ein World Café die Erfahrungen aus den Werkstattphasen auf. Die Teilnehmenden entwickelten
Ideen, wie die Prinzipien des Makings nachhaltig in Ausbildung und Seminarentwicklung verankert werden
können.
Ziele und Perspektiven
Der MakerSpace verfolgt mehrere zentrale Ziele:
- Förderung der 4K-Kompetenzen: Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und kritisches Denken
- Verbindung von pädagogischer Innovation, digitaler Bildung und handwerklichem Tun.
- Aufbau eines vernetzten Lernraums der Zukunft für Ausbildung, Fortbildung und Schulpraxis
- Stärkung der Selbstwirksamkeit und Gestaltungsfreude angehender Lehrkräfte
Langfristig soll der MakerSpace als Modellstandort zeigen, wie Making-Ansätze sinnvoll in Unterricht und Schulentwicklung integriert werden können. Geplant sind zudem Kooperationen mit Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen, um das Konzept über das Seminar hinaus zu verbreiten.
Ein inspirierender Start
Die Tagung machte eindrucksvoll sichtbar, wie Making die Haltung zum Lernen verändern kann:
Aus Konsumierenden werden Gestaltende, aus Ideen werden greifbare Ergebnisse – und aus Technik wird Kreativität.
Der MakerSpace am Seminar Offenburg eröffnet neue Wege, Lehrkräftebildung und Schulentwicklung zukunftsorientiert zu
verbinden – mit Freude am Ausprobieren, Gestalten und gemeinsamen Lernen.
(Bernd Schüssele)