Vorwort
Mit den Mitarbeitenden und der Seminarleitung wurden in einem partizipativen Prozess die folgenden
Führungsgrundsätze auf der Grundlage des Leitbilds des Seminars und der Rahmenvorgaben des Landes BW entwickelt.
Seminarleitung und Bereichsleitungen bilden das erweiterte Leitungsteam. Diesem sind Führungsaufgaben - wie in einem
hierarchischen System üblich - klar zugeschrieben. Gleichzeitig sind Fachleiter*innen, Lehrbeauftragte und auch die
Lehramtsanwärter*innen in ihrer jeweiligen Rolle Führungskräfte.Die Führungsgrundsätze sind auf die jeweiligen
Rollen übertragbar.
Die Umsetzung des Leitbilds ist in der täglichen Arbeit bedeutsam. Ein Qualitätsleitsatz unseres Leitbilds lautet:
„Wir leben einen kooperativen und situativen Führungsstil“
Kooperativer Führungsstil bedeutet, dass alle Mitarbeitenden gemeinsam und partizipativ an der Zielerreichung arbeiten. Aus diesem
Grund werden alle Beteiligten in den Seminarentwicklungsprozess miteinbezogen.
Situativer Führungsstil bedeutet, dass die Führungskraft je nach Situation unterschiedlich führt, um erfolgreich zu sein.
Aufgrund unterschiedlicher Aufgaben und Kompetenzen von Mitarbeitenden können Aufträge delegiert oder angewiesen werden, oder die
Führungskraft überzeugt die oder den Mitarbeitende*n von der Bedeutung der Aufgabe.
In den folgenden vier Bereichen wird das Führungsverständnis genauer konkretisiert und transparent gemacht. Es wird so
für alle nachvollziehbar und überprüfbar.
Verantwortung
- Führungskräften kommt eine hohe Verantwortung zu. Sie sind gefragt, mit ihren Arbeitsbereichen zu den Zielen unserer
Institution beizutragen, flexibel auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren und motivierend zu führen.
- Unser Führungsverständnis basiert auf Vertrauen als Grundpfeiler der konstruktiven Zusammenarbeit. Führungskräfte
haben Vertrauen in sich und in ihre Mitarbeitenden. Ein offener, loyaler und vertrauensvoller Umgang mit den Mitarbeitenden schafft
Sicherheit und Orientierung.
- Als Vorbild zeigt die Führungskraft ein hohes Maß an Einsatzfreude, Eigeninitiative und Einfühlungsvermögen. Sie
ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und behandelt alle Mitarbeitenden fair.
- Führungskräfte reflektieren ihr Führungshandeln in regelmäßigen Abständen selbstständig sowie im
Austausch mit anderen und nutzen Rückmeldungen und Evaluationen für ihren persönlichen Lernprozess.
Kommunikation
- Führungskräfte nehmen gegenüber ihren Kommunikationspartnerinnen und -partnern eine wertschätzende und
positive Grundhaltung ein. Sie begegnen ihrem Gegenüber auf Augenhöhe.
- Ein respektvoller und achtsamer Umgang sowie Authentizität kennzeichnen das Kommunikationsverhalten einer Führungskraft.
- Führungskräfte informieren ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitnah und sachgerecht. Sie sorgen dadurch für
Transparenz und Klarheit.
- Konflikte werden von Führungskräften sowohl in einem angemessenen Rahmen als auch lösungsorientiert geklärt. In der
Lösung von Konflikten sehen sie eine Chance zur Weiterentwicklung.
- Führungskräfte geben Rückmeldung und nehmen Rückmeldung an. Sie initiieren dadurch Reflexionsprozesse bei ihrem
Gegenüber und bei sich selbst.
Kooperation
- Führungskräfte schaffen die Rahmenbedingungen für eine produktive Teamarbeit, die von Toleranz, Akzeptanz und Vertrauen
geprägt ist. In der Zusammenarbeit entstehen Synergien zwischen Mitarbeiter*innen, auch über Fachbereiche hinweg.
- Sie gestalten die Zusammenarbeit so, dass die Aufgaben klar definiert sind und der Rahmen für Selbstständigkeit und kreatives
Denken gegeben ist. Führungskräfte setzen an den Kompetenzen der Mitarbeitenden an und schaffen Freiräume, in denen
Mitarbeitende Wirksamkeit erleben.
- Sie entwickeln und vereinbaren mit den Mitarbeitenden individuelle Ziele, Aufgaben und Zuständigkeiten. Des Weiteren
ermöglichen sie Partizipation und Verantwortungsübernahme für die gemeinsamen Ziele und Aufgaben.
- Führungskräfte zeigen Interesse an den Mitarbeitenden, motivieren sie und reflektieren gemeinsam mit ihnen
regelmäßig die Wirksamkeit und Zufriedenheit ihrer Arbeit. Sie haben die persönliche Weiterentwicklung der Mitarbeitenden im
Blick und fördern diese kontinuierlich.
Entwicklung
- Führungskräfte gehen von der Grundannahme aus, dass sich sowohl die Organisation als auch die einzelnen Mitarbeitenden
weiterentwickeln möchten.
- Sie fördern und stärken ihre Mitarbeitenden ausgehend von deren Kompetenzen und Entwicklungswünschen. Anforderungen zum
persönlichen Entwicklungsprozess werden transparent kommuniziert und weiterverfolgt. Selbstreflexion wird als Voraussetzung für
die eigene Entwicklung genutzt.
- Führungskräfte übernehmen (Mit-)Verantwortung für die Personalentwicklung.
- Sie wissen um die Bedeutung institutioneller Qualitätssicherung und gestalten Qualitätsentwicklungsprozesse mit.
- Sie entwickeln kontinuierlich Ideen und Ziele zur innovativen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Gestaltung des Seminars gemeinsam
mit den Mitarbeitenden und kooperierenden Institutionen weiter.